Natürliches und künstliches Gleichgewicht des Pferdes
aus dem ABC der Pferdeausbildung
Pferde laufen von sich aus vermehrt auf der Vorhand (Gewichtsverteilung Vorhand/Hinterhand etwa 60/40), d.h. die Vorhand hat von Natur aus eine gewisse Stützfunktion, während die Hinterhand vor allem für spontanen Schub in Fluchtsituationen dient. Die richtige Position des Reiters ist an der tiefsten Stelle des Rückens, direkt hinterm Widerrist, da das Pferd nur hier seinen Rücken, bedingt durch die Stellung der Wirbelkörper, hinreichend aufwölben kann. Das Sitzen direkt an der Vorhand führt jedoch zu einer Überlastung der Vorderbeine. Daher ist es die vordringlichste Aufgabe des Reiters, sein Pferd in ein neues, künstliches Gleichgewicht zu bringen, damit die Gewichtsverteilung Vorhand/Hinterhand wieder im richtigen Verhältnis steht: er muss sein Pferd dazu bringen, mit der Hinterhand vermehrt unter den Schwerpunkt zu treten um die Vorhand zu entlasten. Zugleich muss er dafür sorgen, dass das Pferd lernt, das Reitergewicht mit aufgewölbtem Rücken zu tragen und nicht mit der Wirbelsäule nach unten nachzugeben.
Der Aufbau dieses neuen, künstlichen Gleichgewichts und der tragfähigen Rückenmuskulatur wird mit den ersten drei Punkten der Skala der Ausbildung erarbeitet.