Der Reiter formt das Pferd

aus dem ABC der Pferdeausbildung

Der Satz „Der Reiter formt das Pferd“ ist wahr sowohl in positiver wie in negativer Hinsicht. Um sein Pferd in einen guten Trainingszustand zu bringen muss es entsprechend gearbeitet werden, wobei nicht unbedingt viel reiten hilft, sondern richtig reiten.

Ein Reitpferd mit abgeschlossener Grundausbildung sollte idealerweise eine gut bemuskelte Oberlinie haben, seine Wirbelsäule, Schultern und Kruppe sollten in Muskulatur eingebettet sein.

Eine optisch „aufliegende“ Wirbelsäule, eine knochige Schulterpartie, eckige Kruppe und ein hervortretender Unterhals hingegen sind untrügliche Anzeichen für eine mangelhafte Ausbildung. Wird hier nicht das reiterliche Verhalten geändert droht eine weitere Verschlechterung des Pferdes etwa in Form eines sich absenkenden Rückens, was im weiteren Verlauf auch zur Stolperneigung führen kann.

Die Erscheinung des Pferdes hängt (neben anderen Faktoren wie Ernährungszustand, Alter etc.) natürlich auch von rassetypischen Merkmalen ab. Einem „Barockpferd“ mit einem angezüchteten starken Aufsatz wird man eine ungenügende Ausprägung der Oberlinie auf den ersten Blick weniger ansehen als einem Warmblüter.

Besieht man den Pferdehals jedoch von oben, lässt sich einiges über den Trainingszustand des Pferdes ablesen.

ABC der Pferdeausbildung: gut ausgeprägte Halsmuskulatur

Ein Pferd, das reell über den Rücken gearbeitet wurde, hat neben der Rücken- auch eine gut ausgebildete Halsmuskulatur. Bei natürlicher Halshaltung verjüngt sich die Halslinie von der Schulter aus relativ gleichmäßig bis zum Genick.

ABC der Pferdeausbildung: schlecht ausgeprägte Halsmuskulatur

Fehlt diese Muskulatur, sticht die Schulter optisch hervor und seitlich am Hals sind Einbuchtungen erkennbar.

ABC der Pferdeausbildung: starke Halsmuskulatur

In aufgenommenem Zustand bleibt beim richtig bemuskelten Pferd die gleichmäßige Verjüngung erhalten.

ABC der Pferdeausbildung: schwache Halsmuskulatur

Beim unbemuskelten Pferd liegt die breiteste Stelle beim 4. Halswirbel, die Linien verjüngen sich sowohl zum Genick hin als auch zur Schulterpartie. Der Hals hat im weitesten Sinne die Form einer Colaflasche.

Dieses Phänomen wird sich im Grundsatz bei allen Pferderassen wiederfinden lassen.

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